Kein Ende der wirtschaftlichen Krise ohne Wiederbelebung des Wohnungsbaus!
Das Institut der deutschen Wirtschaft hat seine aktuelle Konjunkturprognose publiziert. Zahlen und Aussichten der Wirtschaftsforscher sind ernüchternd.
„Der bisherige konjunkturelle Verlauf in Deutschland im Jahr 2024 enttäuscht, er bestätigt jedoch die bereits nicht besonderen Erwartungen für dieses Jahr. So lag das reale Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2024 lediglich auf dem Niveau von 2019, also vor den großen Belastungen durch die Corona-Pandemie. Nach der zwischenzeitigen Erholung ist seit Anfang 2022 keine konjunkturelle Bewegung mehr zu sehen.“
Die Kölner Ökonomen um Prof. Michael Grömling haben dabei für die Bauindustrie zwei wesentliche Punkte herausgearbeitet:
1) Die Bauwirtschaft ist systemrelevant in Deutschland. Nicht nur, weil sie als Einzige die dringend benötigten bezahlbaren Wohnungen realisieren kann.
2) Bei der Höhe der Bauinvestitionen wird für 2024 ein Minus von fast 4 Prozent erwartet. Das ist besorgniserregend, da der wirtschaftliche Aufschwung der Industrie erst einsetzen kann, wenn eine nachhaltende Besserung in der Bauwirtschaft eintritt.
Die IW-Zahlen im Detail
Es kommt mehr denn je darauf an, welche Impulse der Bundeshaushalt 2025 für die Baukonjunktur setzen wird. Die erste Lesung in dieser Parlamentswoche zeigt – auch aus Sicht der Kalksandsteinindustrie – Licht und Schatten.
Die Erhöhung der Mittel für den sozialen und bezahlbaren Wohnungsbau verdient in Zeiten knapper Kassen Respekt. Auch ist die Forderung von Bauministerin Klara Geywitz nach einer beschleunigten Erteilung von Baugenehmigungen richtig und längst überfällig.
Aber, dass reicht bei Weitem noch nicht. Die politischen Maßnahmen erfolgen stets viel zu langsam.
Ein Beispiel? Von den Beschlüssen des Baugipfels 2023 im Kanzleramt wurde bisher nicht einer umgesetzt!
Hinzu kommt, die aktuelle Förderpolitik ist zersplittert, geht am Bedarf vorbei und gibt keinerlei Planungssicherheit. Zudem schafft die politisch gefeierte Erhöhung des Wohngelds keine einzige Wohnung mehr, als rein konsumtive Ausgabe „fördert“ sie nur Vermieter.
In den anstehenden Haushaltsberatungen sind die politisch Verantwortlichen gefordert, mehr Geld für den Neubau bereitzustellen. Nur dann werden wir das Wohnungsproblem lösen und Wohnungssuchenden, Bauwirtschaft und Baustoffindustrie wieder Zuversicht geben. Wir als Kalksandsteinindustrie wollen dafür unseren Beitrag leisten!
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