Neues Kalksandstein-Merkblatt "Explosionsdruck" veröffentlicht
Die Bemessung von Kalksandsteinwänden auf Explosionsdruck kann aufgrund von verschiedenen eher seltenen Ereignissen erforderlich werden. Bereits seit einigen Jahren steigen in der täglichen Beratungspraxis die Anfragen zu diesem Thema, da beispielsweise vermehrt Innenwände auf solche Horizontalbelas-tungen infolge Überdruck-Entladung bei Schaltanlagen bemessen werden müssen.
Während die Bemessung von vertikal tragenden Wänden nach DIN EN 1996-1-1 unter zusätzlicher horizontaler Beanspruchung kein Problem darstellt und der Nachweis mit einer üblichen Bemessungs-Software erfolgen kann, standen für vertikal nicht tragende Wände hingegen bisher kaum Informationen zur tatsächlichen Biegetragfähigkeit bei horizontaler Druckbeanspruchung zur Verfügung. Lediglich für windbeanspruchte nicht tragende Außenwände sind entsprechende Tabellen mit zulässigen Ausfachungsflächen verfügbar. Aufbauend auf diesen Vorarbeiten wurden im Auftrag des Bundesverband Kalksandsteinindustrie e. V. nunmehr ergänzend entsprechende Untersuchungen für Wände aus Kalksandsteinmauerwerk unter Druckbelastung infolge Explosion durchgeführt.
Um die für Kalksandsteinmauerwerk wichtigen neuen Erkenntnisse zeitnah den Planern zur Verfügung zu stellen, wurde als erste Information ein neues Merkblatt veröffentlicht. Dieses gibt für nicht tragende Wände aus Kalksandsteinmauerwerk mit Dünnbettmörtel zulässige Ausfachungsflächen in Abhängigkeit eines als außergewöhnliche Belastung einwirkenden Explosionsdrucks an. Die Ergebnisse werden zudem bei der derzeitigen Überarbeitung des Planungshandbuches (Kapitel Spezielle Anwendungsgebiete) berücksichtigt.
Das erwähnte Merkblatt finden Sie: hier