Investitionen in die energetische Gebäudesanierung auf Talfahrt: Aktueller DIV-Bericht
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat die energetische Sanierungstätigkeit im deutschen Wohn- und Nichtwohngebäudebestand nach einzelnen Maßnahmen (Dämmung, Fenster/Türen, Heizung) untersucht. Dabei zeigt sich, dass sich die preisbereinigten Investitionen in energetische Modernisierungsmaßnahmen in den vergangenen Jahren alles in allem rückläufig entwickelt haben.
So haben die Investitionen in Dach-, Kellerdecken- und Außenwanddämmung im Wohnungsbau zwar zwischen 2017 und 2021 real zugelegt, von 2011 bis 2022 ist aber ein deutlicher Rückgang von insgesamt 22% zu verzeichnen. Die Investitionen in die Erneuerung von Fenstern und Außentüren haben sich im Vergleich längere Zeit stabiler entwickelt, aber auch hier war zwischen dem Spitzenjahr 2017 und 2022 ein Rückgang von 13% zu beobachten. Auch die Heizungserneuerung, die zwischen 2011 und 2017 deutliche Zuwächse zu verzeichnen hatte, hat sich seitdem real rückläufig entwickelt. Im Hinblick auf die Negativentwicklung in allen Bereichen im vergangenen Jahr ist der deutliche Preisanstieg zu berücksichtigen, der die nominale Steigerung kompensiert hat. Während sich im Nichtwohngebäudebereich die Investitionen in die Gebäudedämmung etwas weniger stark rückläufig entwickelt haben, war der Verlauf bei Fenstern/Außentüren und bei der Heizungserneuerung im Vergleich noch deutlich ungünstiger.
Insgesamt zeigt sich, dass sich die Investitionen in energetische Modernisierungen trotz der erheblichen Bedeutung für den Klimaschutz und entsprechender Fördermaßnahmen unzureichend entwickelt haben. Dies betrifft im besonderen Maße den Nichtwohnbereich. Entsprechend erkennt das DIW nach wie vor erhebliche Defizite bei der Förderung und sieht als große Herausforderung, die Produktions- und Installationskapazitäten so anzupassen, dass die beabsichtigte Erhöhung der Sanierungsrate nicht durch Preiseffekte konterkariert wird.
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